Personnummer – erster Versuch

Wir sind gerade im Schwedenurlaub und da der Umzug bereits in wenigen Wochen ansteht, beschließen wir, unser Glück zu testen und die Mühlen der schwedischen Bürokratie anzuwerfen: Wir möchten uns als Einwohner registrieren und eine Personnummer erhalten.

Alingsås

Ausgestattet mit allen notwendigen Unterlagen, darunter ein bereits bestehender Mietvertrag (= Meldeadresse), Kopien der Arbeitsverträge, ein Ehenachweis, Reisepass und die ausgedruckte Anmeldung für Einreisende, versuchen wir es zunächst beim Skatteverket in Alingsås. Diese Zweigstelle wirbt zwar nicht explizit mit dieser Dienstleistung – aber versuchen kann man es ja mal.

Viel los ist heute nicht, als wir kurz vor 12 Uhr (Achtung Mittagspause von 12.30 – 13.30 Uhr) den zweiten Stock betreten und artig ein Warteticket lösen. Wird man aufgerufen oder genauer gesagt persönlich abgeholt, was bereits wenige Minuten später der Fall ist, bespricht man alles Weitere gemeinsam an einem Stehtisch.

Wie bereits erwartet, kann die Mitarbeiterin leider nicht viel für uns tun, die möglichen und nächstgelegenen Niederlassungen sind Göteborg, Trollhättan oder Borås. Über das uns schon bekannte Onlineportal lassen wir uns von ihr einen Termin für den übernächsten Tag geben.

Borås

Wir erreichen das Skatteverket in Borås wenige Minuten vor unserem Termin, scannen am Terminal den QR-Code und erhalten im Gegenzug erneut ein Ticket. Hier ist es wie in einer Mischung aus (steriler) Hotellounge und Co-Working-Space: Man wartet auf interessanten Sitzgelegenheiten und das Geschäftliche wird anschließend im Stehen an einzelnen Countern erledigt.

Kaum gemütlich gemacht, steht unsere Nummer I010 bereits zwei Minuten später an der Anzeigetafel und eine junge Dame nimmt ohne weitere Fragen unsere Dokumente in Empfang. Alles wird einmal kopiert, dann noch ein Foto für den Identitätscheck gemacht und 15 Minuten später sind wir auch schon wieder in der hübschen Fußgängerzone am Flanieren.

Ob wir eine Personnummer erhalten, weitere Unterlagen einreichen müssen oder gar abgelehnt werden, erfahren wir jedoch erst später per Post an unsere schwedische Adresse. Die aktuelle Bearbeitungszeit beträgt etwa drei Wochen und sollte alles passen, heißt es dann ab nach Göteborg oder Trollhättan für die ID-Kort.

Sie haben Post

Nach gut drei Wochen liegt tatsächlich Post im Briefkasten – jedoch in Deutschland. Komplett auf Schwedisch wird uns mitgeteilt, dass wir uns (trotz bereits bestehendem Wohnsitz) erst dann anmelden können, wenn wir wirklich dort wohnen, bzw. 14 Tage vor diesem Datum. Da wir ehrlich waren und dieses Datum um wenige Tage verfehlt haben, wurde der Antrag entsprechend abgelehnt.

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