Abfall, Mülltrennung und Recycling

Die Vermeidung von Müll und die Wiederverwendung vorhandener Rohstoffe genießen in Schweden entsprechend den EU-Richtlinien einen hohen Stellenwert. So verpflichtet die seit 2020 bestehende Abfallverordnung sowohl kommerzielle Betriebe als auch Privatpersonen zur ausführlichen Mülltrennung. Neben gewöhnlichen Kategorien wie Lebensmittel, Papier, Textilien und Glas und gibt es dabei auch spezielle Nischen wie „Fischereiausrüstung“. In den Restmüll darf am Ende nur, was nach dem Sortieren übrig bleibt. Die angestrebte Recyclingquote für Verpackungen im Jahr 2030 liegt bei 70 % und ist bereits auf einem guten Weg dahin.

Kommunale Unterschiede

Wie die Mülltrennung im Detail genau aussieht, welche Abfallbehälter bereitgestellt werden und weitere Informationen finden man auf den Webseiten der einzelnen Gemeinden unter dem Stichwort „avfall“. Entsprechend groß ist die Vielfalt an gebotenen Variationen. So gibt es unter anderem:

  • Haushalte ohne eigene Tonnen, der Müll muss in nahegelegenen Gemeinschaftstonnen entsorgt werden.
  • Eine kombinierte Tonne für Rest- und Biomüll.
  • Zwei getrennte Tonnen für Rest- und Biomüll.
  • Nur eine Restmülltonne, wenn ein eigener Schnellkompost möglich ist und dies genehmigt wurde.
  • Rest- und Biomüll in einer oder zwei Tonnen, plus eine weitere Tonne für Plastik und Papier.

Für alles andere bleibt nur der regelmäßige Weg zu einer Sammelstation, es sei denn, man ist glücklicher Nutzer der „Königsklasse“ aller Mülltonnen mit vierfacher Unterteilung und jeweils 370 Liter Kapazität. Die erste Tonne enthält hier den Restmüll (Restavfall), Bioabfälle (Matavfall), Buntglas (Färgade Glas) und Zeitungen (Tidningar), die Zweite schluckt Plastik (Förpackningar), Papier- und Pappverpackungen, Weißglas (Ofärgade Glas) sowie Metall. Für Elektroschrott, Batterien und Leuchtmittel gibt es eine kleine Zusatzbox, die bei Bedarf an eine große Tonne gehängt wird.

Abholung

Die Leerungen der einzelnen Behälter erfolgen in der Regel alle zwei Wochen an festen Wochentagen. Fällt nur wenig Restmüll an, kann auf Wunsch ein längeres Intervall zu günstigeren Konditionen vereinbart werden. Bei generell geringem Müllaufkommen lassen sich die Tonnen und damit auch die Kosten auch mit einem Nachbar teilen. Für Ferienhäuser bieten die meisten Kommunen vergünstigte Tarife mit Abholungen nur während den „Sommermonaten“.

Gebühren

Viele Tarife bestehen aus einer fixen und unvermeidlichen Grundgebühr zuzüglich den Kosten für die Anzahl der gewünschten Leerungen, der gewählten Trennmethode und Behältergröße. Für eine Villa sind grob zwischen 2.500 und 4.500 SEK im Jahr fällig, während das Ferienhäuschen etwa auf die Hälfte kommt. Die für die Biotonne notwendigen Papiertüten gibt es kostenlos bei allen Sammelstellen.

Beispiele für ein Smāhus / Villa

KommuneGrundgebührAbholung alle 2 Wochen
Hofors1 3851 203
Pajala1 7341 365
Hörby1 5032 477
Ale1 6101 758

Beispiel für ein Ferienhaus

KommuneGrundgebührAbhollng nur im Sommer
Hofors595650
Pajala1 363718
Hörby1 1951 446
Ale1 610822

Recyclingcenter

Die Entsorgung weniger alltäglicher Dinge wie Autoreifen, Elektroschrott, Bauabfälle, Farbreste oder Sperrmüll ist in den zahlreichen Wertstoffhöfen möglich. Als gemeldeter Einwohner der Gemeinde hält man dazu einfach seinen (schwedischen) Führerschein oder eine Zugangskarte an die Schranke und wird eingelassen. Die Abgabe von haushaltsüblichen Mengen ist in der Regel kostenlos.

Die örtlichen Entsorgungszentren sind ebenfalls eine optimale Anlaufstelle, um Gartenabfälle und Grünschnitt fachgerecht zu entsorgen, da die eigenständige thermische Verwertung, sprich das stark qualmende Feuerchen im Garten, seit 2024 in vielen Fällen verboten ist.

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