Was kostet das Leben in Schweden? Hierauf gibt es vermutlich so viele Antworten, wie es Einwohner gibt. Wir geben euch einen Einblick in unsere Kontoauszüge und die wichtigsten Posten, die monatlich abgebucht werden.
Miete
Unsere Kaltmiete beträgt 18.000 SEK für ein Haus mit angeblich 200 qm Wohnfläche, einer großen Scheune auf einem 7.000 qm großem Grundstück. Da wir über Samstrygg gemietet haben, fallen weitere 2.700 SEK als „Servicegebühr“ (wofür auch immer) an. Gefühlt, objektiv und rational gesehen ist die Miete eigentlich viel zu hoch. In Anbetracht der wirklich tollen Lage, als guter Einstieg und als vorübergehende Zwischenlösung bis zum Eigenheim dennoch jede Öre wert.
Strom
Den Strom beziehen wir über BestEl, einem lokalen Anbieter aus dem Nachbarort, der gleichzeitig die Abrechnung gegenüber dem Netzbetreiber Bjerke Energi übernimmt. Die monatliche Grundgebühr für den Hausanschluss mit 25A liegt bei 450 SEK plus 35 SEK für den Stromanbieter.
Die eigentlichen Kosten für den Strom sind sehr variable. Zum einen wird die Kilowattstunde immer zum aktuellen und stark schwankenden Börsenpreis abgerechnet, zum anderen läuft in der kalten Jahreszeit die Heizung 24/7, während die Photovoltaikanlage keinerlei nennenswerte Entlastung bringt. Je nach Jahreszeit somit irgendwo zwischen 400 und 4.000 SEK.
Internet
Dank der Hilfe von unserem Vermieter hatten wir bereits beim Einzug einen funktionierenden Glasfaseranschluss. Auch hier ist der Betreiber Bjerke Energi, der hierfür 25 SEK veranschlagt und über den Stromanbieter abgerechnet. Als Provider haben wir uns für Telenor mit einem symmetrischen 500er-Tarif entschieden, den es als Neukunde die ersten 12 Monate für je 450 SEK gibt.
Wasser und Abfall
Unser Brauch- und Trinkwasser zapfen wir aus dem eignen Brunnen, der vermutlich ab und an einen neuen Filter benötigt, aber außer einem bisschen Strom quasi kostenfrei funktioniert. Das Abwasser aus der Dreikammer Klärgrube muss hingegen ein- bis zweimal im Jahr entsorgt werden. Die Anfahrt des Pumpwagens macht so umgerechnet zwischen 250 und 500 SEK im Monat.
Für die regelmäßige Leerung der beiden Mülltonnen sind pro Halbjahr 1783 SEK oder knapp 300 SEK im Monat fällig. Der Zugang zum Recyclinghof, auf dem man wirklich alles entsorgen kann, ist angeblich bereits inbegriffen.
Sonstiges
Natürlich hört die Kostenrechnung noch nicht auf. Die Hausratversicherung für Mieter inklusive Haftpflicht und Rechtsschutz möchte 150 SEK, für unsere beiden Konten bei der Handelsbanken sind zusammen 50 SEK für die Bankkarten fällig.
Persönliche Ausgaben
An nennenswerten persönlichen Ausgaben haben wir derzeit eigentlich nur unsere Mobilfunkverträge bei Hallon mit jeweils 105 SEK für 5 GB, dazu natürlich Lebensmittel und all die kleinen Posten für den Haushalt. Im Vergleich zu Deutschland sind diese Kosten bisher gefühlt nur minimal gestiegen, ohne dass wir uns einzuschränken oder die Gewohnheiten ändern.
Noch ausstehend ist eine Versicherung gegen Arbeitslosigkeit für etwa 140 SEK, eine private Krankenversicherung um die 750 SEK (stark vom Alter und der gewünschten Leistung abhängig) und eventuell die Mitgliedschaft bei einem Pannenhilfsservice für knapp 120 SEK.
Da sich unsere Fahrzeuge noch im Verifizierungsprozess befinden, sind die kommenden Kosten für Steuer und Versicherung leider noch unbekannt. Benzin und Diesel ist derzeit zumindest ähnlich teuer wie in Deutschland.
Zusammenfassung
Für uns zwei Personen entstehen monatliche Kosten in Höhe von etwa 25.000 SEK.
| Monatliche Kosten | In Euro | |
| Kaltmiete | 18.000 SEK | 1.569 € |
| Agentursgebühr | 2.700 SEK | 235 € |
| Strom Grundgebühren | 485 SEK | 42 € |
| Strom | 2.500 SEK | 218 € |
| Internet | 475 SEK | 41 € |
| Abwasser | 500 SEK | 44 € |
| Müllgebühren | 300 SEK | 26 € |
| Hausratversicherung | 150 SEK | 13 € |
| Bankkarten | 50 SEK | 4 € |
| Mobilfunk | 210 SEK | 18 € |
| 25.370 SEK | 2.212 € |